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EINE ERZÄHLUNG AUS ERINNERUNGEN

Michael Dommes

Statt des Schocks und des unheimlichen Schmerzes, wäre es Edu's, Eddys, Edwards, Herzenswunsch gewesen, dass Ihr die Freude und das Glück seines Lebens, mit seiner positiven, fröhlichen Lebenseinstellung und Ausgelassenheit, hinaus in die Welt tragt. Er wußte auch, dass das Leben andere Facetten bereit hält, die auch wichtig sind. Aber unser Gehirn hat eine faszinierende Fähigkeit die blassen und traurigen Momente mit vielen freudigen Erinnerungen zu füllen, die es gilt in unseren Herzen zu tragen. Und er hätte uns gesagt: " ...denk dran, mach nichts was ich nicht auch machen würde....." ......und er hätte sich an die tollen Momente mit jedem Einzelnen von Euch erinnert. Genau diese Reise der Erinnerungen mache ich, Michael sein Mann seit 26 Jahren, heute mit Euch. Lacht und weint, geniesst die Zeit mit Eddy in Erinnerungen und stoßt auf Ihn an. Einige von Euch waren bei vielen Stationen in Eddys Leben dabei, andere werden auf der Reise der Erinnerungen Facetten von Eddys Leben kennenlernen, die Sie nur aus seinen Erzählungen kennen.

kleiner Tip:

Wer die Bilder in einer Diashow (25 Min./ ohne Text und ohne die Videos / Format 16:9 ) mit der eigenen Musik auf dem Handy im Querformat sehen möchte, klickt hier auf ERINNERUNGEN.

Aber hier auf dieser Seite sind auch alle Bilder und vor allen Dingen auch crazy Momente von Eddy im Video oder zwei Kochvideos zu sehen.

Viel Spass

DER MEISTER

EDWARD, der Meister seines Fachs als Visagist und Friseurmeister. Seinen Salon gab er in Freiburg für die große Liebe auf. Verliess die geliebte Heimat und landete Anfangs schroff in der Großstadt Berlin, mit der er und ich nie so richtig warm wurden. Er eröffnete, nach seinem Salon in Freiburg-Lehen, seinen ersten Salon in Berlin, die Schnittlinie.

2004 zu einem der 10 besten Friseursalons Deutschlands  gekürt, frisierte er auch die Berliner Gesellschaft zu den festlichen Anlässen in der Stadt. Seine bekannteste Kundin war wohl damals Shirley Bassey anlässlich eines Auftritts hier in Berlin. Eddy begleitete mich zu den rauschenden Festen der Stadt, die ich damals als Event-Organisator für Kunden organisierte.

Meine Erzählungen von einer Veranstaltung, die ich in Warschau organisierte, inspirierten uns eine Firma in Polen zu gründen, um wohl die ersten CUT and GO Friseurläden in Warschau zu eröffnen. Mit dem Zug pendelte Eddy zwischen Warschau und Berlin. Das Abenteuer dauerte 4 Jahre bevor wir die Läden wieder verkauften. Danach änderte Eddy sein Konzept und bediente die Kunden im Friseustudio zu Hause.

EDWARD ein bischen crazy - EDWARDS Kaffeeklatsch

....Ich finde es immer blöd, wenn man etwas über sich selbst sagen soll, sagte mir Eddy immer. Vielleicht geht es Euch auch so. Aber manchmal kommt man nicht drum herum. Welche Worte sagen etwas über Ihn aus und wie fasst man dies in die passenden Worte? Manche brauchen hierzu schon Monate. Aber genau so war Eddy nicht und manch ein Video auf youtube  sagte mehr als tausend Worte, auch wenn die Videos nur einen Teil von ihm zeigen. Extrovertiert und ein bischen crazy, das ist auch eine Seite von Eddy. EDWARDS Kaffeeklatsch, waren Werbevideos, die Eddy drehte. Eine Wiener Hochschule fand sie so aussergewöhnlich, dass sie sie als Beispiele im Lehrunterricht einsetzten und Eddy dazu um Erlaubnis baten.

Wie soll man Eddy beschreiben? Er war so wie er war. Natürlich, extravagant, strebsam, professionell, gutmütig und liebevoll. Mein Gott, manches widerspricht sich. Aber genau das war er und das machte Ihn aus - diese Widersprüche. Und sind es nicht genau solche Gegensätze, die eine Person ausmachen? Gegensätze ziehen sich an, inspirieren sich. Genau das hat andere an ihm fasziniert. 

Ihn selbst inspirierten diese Gegensätze: Metropole - Land, Rastlosigkeit - Ruhe oder Extravaganz - Tradition, Gutmütigkeit - Entschlossenheit, Zielstrebigkeit - Zaghaftigkeit. "Ich glaube", sagte er, "es ist genau dieser Blickwinkel, der mich aus einem kleinen Dorf im Hochschwarzwald kommend, geprägt von der Neugierde und der Lebensweissheit meiner Grossmutter, immer über den Tellerrand hinaus blicken liess. Ich bin unendlich neugierig auf jeden kommenden Tag mit neuen Eindrücken und Menschen.

Und zu diesen Menschen gehört Ihr alle. EDDYS Gemeinschaft.

DER NACH AUSSEN IMMER GUT GELAUNTE

DIE LESERATTE

Eddy war eine Leseratte, egal wo er lag oder saß,  Eddy las. Besonders faszinierten Ihn die Themen, Flucht, Vertreibung, Judentum, Ostpreussen. Bei diesen Themen standen Biografien und die dahinter steckenden Familiengeschichten an oberster Stelle. Er verblüfte mit seinem Wissen anerkannte Fachleute und war in der Lage die unterschiedlichen Biografien aus unterschiedlichen Büchern mit einander zu verbinden.

DER AHNENFORSCHER

Schon als kleiner Bub ging der EDU ins Rathaus und interessierte sich für die Arbeit des damaligen Ratsschreibers Franz Zimmermann. Er wollte mehr über den Ursprung seiner Familie, die STEFFI's erfahren. Später recherchierte er in 7 Jahren den Stammbaum der Familie Steffi zurück bis 1434.

Er schrieb in seinem Bildband "Horben - Vergangene Spuren durch mein Dorf" im Vorwort:

"Früher hiess es .... bei Steffis Daheim neben dem Raben.

Mit diesem Buch bedanke ich mich für die schöne Zeit die ich in Horben lebte. Horben ist und bleibt meine Heimat. Ich erinnere mich bis heute an meine Vorfahren, meine Nachbarn und Weggefährten.

Viele Jahre bin ich sehr oft mit meiner, über alles geliebten Oma, Agatha Steffi, geborene Buttenmüller vom Merkerhof, im Katzental spazieren gelaufen, habe mit ihr in der Kirche St Agatha gebetet, die Gräber gepflegt, den Garten bestellt und vieles mehr.

Bei diesen Gelegenheiten hat sie mir oft Geschichten von früher erzählt und ich habe es sehr genossen. Dafür danke ich meiner Oma sehr. Ein genau so großes Dankeschön für die schöne Zeit die ich zusammen mit meiner Tante Rosa Zimmermann, geb. Steffi, genannt die Gotti verbracht habe. Sie ist die Schwester meines Vaters, der viel zu früh - ich war erst 10 - verstarb. Besonderen Dank auch an meinen Bruder Josef und meine Schwägerin Renate Steffi. Jedes mal freue ich mich auf alle, wenn ich in mein Dorf zurückkehre und auf vergangenen Spuren wandel."

DER ENTSPANNTE - DER KOMMUNIKATOR

Es gab diese Momente - auch wenn Sie selten waren und die meisten von Euch ihn so nicht kennen. Wir konnten Stunden schweigen und einfach nur so im Kaffee sitzen und die Leute beobachten..... und auch lästern, wenn mal kein "Sahneschnittchen" vorbei kam. Eddy war auch ein Kommunikationsgenie. Eddy verstand es mit seiner Kommunikation den Menschen durch seine direkte, unerwartete  Art, spontane Geständnisse zu entlocken. So fragte er in einem Restaurant in Portocolom eine Dame, wie alt sind sie denn? Diese antwortete ohne zu zögern: 71...... dann erst merkte sie was sie gesagt hatte und sagte zu Eddy ... warum erzähle ich Ihnen das? Aber Eddy wäre nicht Eddy gewesen, wenn er nicht weitergefragt hätte ..... "und was haben sie so schon alles machen lassen?" ... und die Dame plauderte munter los. Am Ende mußten beide lachen. Eddys charmante Art der Kommunikation war ein Türöffner. Andererseits konnte er auch zuhören und nahm seine Gesprächspartner*innen ernst. Hinzu kam sein Erinnerungsvermögen, so dass er auch nach Monaten bei Kundinnen im Salon auf Gesprächsinhalten aufbauen konnte, die schon Monate zurück lagen.

DER GESEGNETE

Am 1.12.2012 kam dann die Eintragung der Lebensgemeinschaft im Standesamt und die Segnung. Seine Faszination auf mich und viele andere lag wohl in seiner Authentizität. Er sagte was er dachte. Seine Meinung vertrat er hart und verblüfte manch eine(n) durch Fakten. Er tolerierte aber auch andere Meinungen auch wenn er sie nicht teilte. Seine historischen Kenntnisse übertrafen die meinen um ein Vielfaches, insbesondere mit seinem Spezialwissen rund um den 2. Weltkrieg. Die heutige Zeit (2022/2023) hinterließ bei ihm düstere Erinnerungen an das Gelesene.

DER REISENDE

Unsere Seelenheimat ist seit mehr als 20 Jahren Portocolom an der Ostküste Mallorcas. Und auch dort denken die Freunde und Bekannten an Eddy und haben ihre Erinnerungen an Ihn. Es ist unser Rückzugsort vom Moloch "Berlin", dem immer lauten und hektischen Mittelpunkt unseres Lebens. Portocolom lieben wir weil es ein kleiner mallorquinischer Ort mit wenig Tourismus ist, der Raum für Entspannung, Kreativität und das Faulenzen schafft. Hier entstanden auch viele Kochideen und Kochvideos, eine andere Leidenschaft von Eddy.

DER KOCH GURU

Ja was soll ich sagen. Die Küche war für mich Feindesland oder anders ausgedrückt EDDY-Land. Das Kochen lernte er, wie er sagte erst in Berlin und das eher aus Langeweile, als ich Anfangs sehr viel unterwegs war. Seiner Aussage nach landete auch vieles zu Beginn in der Mülltonne. Leider kam es nicht mehr zu dem besagten Kochblog, den Rezepten und dem Buch "Überbleibsel". Die entstandenen Videos machten ihm Spass und er entspannte bei Musik und einem Glas Wein in der Küche beim Kochen. Er perfektionierte seine Kochkünste, so dass er nicht nur das "perfekte Dinner" von VOX mit 38 Punkten gewann, sondern an vielen Abenden unsere Gäste mit einem vorzüglichen Mehrgang Menue verwöhnte. Aber mit diesen Fähigkeiten verschreckte er auch einige, so dass Gegeneinladungen sehr rar waren.

DER DEKO CHAMPION UND BOTANIKER

Blumen spielten bei allen Dekorationen, die Eddy gestaltete, eine herausragende Rolle. Er liebte es. Schon als kleiner Junge ging er mit der Oma Agatha durch die Natur, bestellte weltweit Samen um Garten, Terrasse oder zum Schluß den Balkon zu beflanzen.  Es war eine Leidenschaft, die ganz oben an stand.

DIE ERINNERUNGEN AN DIE VERGANGENHEIT SIND WIE EIN SCHATZ, DEN WIR IN UNSEREN HERZEN TRAGEN

Ich glaube manchmal war Eddy selbst von der Vielfalt seiner Fähigkeiten überrascht und sie verunsicherten ihn.

Er wird in den Erinnerungen meine große Liebe bleiben. Ein barmherziger, helfender Eddy der in seiner Authentizität und extrovertierten Art polarisierte aber ebenso als warmherziger zuhörender Kommunikator sich in die Herzen einbrannte und in Erinnerung bleibt.

War da nicht was, hat er da nicht gerade gerufen "Mausepups", rief er nicht sonst "Zuckermaus" ............Na ein "Sahneschnittchen" wird ihn wieder abgelenkt haben........

"Du bist nicht tot,

wechselst nur Räume,

Du lebst in uns und gehst

durch unsere Träume

(M ichelangelo)

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